Waldbrand zwischen Alsdorf und Schutzbach: Erst nachmittags, dann abends wieder
Den Wettlauf mit den Flammen hatten die Wehrleute am Dienstagnachmittag (16. August) in dem Steilhang gewonnen. Nun, zwei Stunden später, mussten sie erneut gegen offene Flammen kämpfen. Wieder oberhalb der L280 zwischen Alsdorf und Schutzbach. Bei der üblichen Kontrollfahrt am Abend hatte die Wehr Alsdorf erneute Feuer entdeckt.
Alsdorf/Schutzbach. Der trockene Sommer mit hohen Temperaturen auf der einen Seite und ersehntem, aber (bislang) ausbleibendem Niederschlag auf der anderen fordern die Wehrleute – auch die der Verbandsgemeindewehr Betzdorf/Gebhardshain. Ein weiterer Waldbrand hatte sich am Dienstagnachmittag, 16. August, in der Einsatzstatistik verewigt – und schließlich musste die Wehren sogar ein zweites Mal in den Steilhang an der L280 zwischen Schutzbach und Alsdorf klettern und Flammen löschen. Um 13.40 Uhr waren die Feuerwehren Alsdorf und Betzdorf am Dienstag, 16. August, an die L280 alarmiert worden. Es brannte in einem Steilhang.
Und den klettert man ohne guten Grund nicht hoch. Für die Wehrleute war es jedoch ein Wettlauf. Denn es musste verhindert werden, dass das Feuer nach oben hin auf Bäume übergriff, berichtete Einsatzleiter Oliver Pfeifer vom Löschzug Betzdorf. Die Wehrleute kämpften gegen die Flammen. Von der linken und rechten Flanke aus gingen die Aktiven – weitere Wehren waren gleich nachalarmierte worden – vor. Es gelang das Feuer einzugrenzen und einzudämmen, berichtete Pfeifer, bevor die Flammen in den Bäumen weitere Nahrung fanden: „Das sind schon richtig hohe Bäume.“
Das zügige Eingreifen und die vielen Wehrleute führten zum Erfolg und verhinderten ein Übergreifen. Über Alsdorf und Betzdorf hinaus waren Dauersberg, Grünebach, Scheuerfeld, Wallmenroth und Niederdreisbach an der Landesstraße aktiv. Diese war während des mehr als dreistündigen Einsatzes komplett in dem Abschnitt zwischen Alsdorf und Schutzbach gesperrt. Die Straßenmeisterei Betzdorf hatte die L280 dicht gemacht. Mit der Dauersbereger Wehr waren auch wieder die Landwirte Kevin Weller aus Steineroth und Tobias Groß aus Dauersberg mit im Einsatz. In den 7.000 beziehungsweise 11.000 Liter fassenden Güllefässern brachten sie Wasser an die Einsatzstelle und in ein Pufferbecken.
Die Wehr Kirchen unterstützte auch mit einem Tanklöschfahrzeug. Der Löschzug Steinebach war mit dem Waldbrandrollcontainer herbeigeeilt. Ein weiteres Exemplar hat der Löschzug Betzdorf. Schließlich hatte die Wehr Rosenheim wieder die Drohne aufsteigen lassen, um aus der Vogelperspektive den Wehrleuten am Boden buchstäblich ein Bild von der Situation zu liefern und mit der Wärmebildkamera alles abzufliegen. Das Feuer konnte auf einer Fläche von 650 Quadratmeter in dem Steilhang begrenzt werden. Ein Feuerwehrangehöriger war gestürzt und verletzte sich dabei und wurde medizinisch versorgt, berichtete Einsatzleiter Pfeifer.
Gut zwei Stunden nach diesem Einsatz unternahmen Wehrleute des Löschzuges Alsdorf die übliche Kontrollfahrt. Und sie entdeckten dabei, dass es erneut in dem Hang brannte. Flammen schlugen hoch. Sofort wurde der Löschangriff eingeleitet. Erneut kletterten die Wehrleute über Steckleitern die steile Böschung an der Fahrbahn hoch in den Hang. Parallel wurden die Kameradinnen und Kameraden nachalarmiert, die aus den Wehren Betzdorf, Dauersberg und Grünebach herbeigeeilt kamen. Mit Schläuchen, Hacken und Schaufeln ging es wieder in das steil aufsteigende Gelände. Auf der erneut gesperrten Landesstraße wurde ein Pufferbecken aufgebaut. Das lief wieder aus den landwirtschaftlichen Güllefässern voll. Diesmal habe es fünf bis zehn Meter oberhalb der alten Brandstelle – die man nachmittags schon großflächig mit Netzmittel bedeckt habe – gebrannt, berichtete Einsatzleiter Niclas Brato, Wehrführer der Feuerwehr Betzdorf. Diesmal brannte es auch an einer der abgestorbenen Fichten. Schließlich konnte der betroffene Bereich auf rund 60 Quadratmeter gehalten und alles gelöscht werden. Direkt wurde der Bereich großflächig mit Netzmittel bedeckt, teilte Brato mit. Die Feuerwehr Grünebach war von oben an die Einsatzstelle herangefahren und bekam Wasser aus dem Betzdorfer Tanklöschfahrzeug. Schließlich wurde das Umfeld um die eigentliche Brandstelle noch großflächig gewässert. Präsent war auch wieder die Rotkreuzler der DRK-Bereitschaft Betzdorf.
Während des zweiten Einsatzes in dem Steilhang an der L280 sicherte der Löschzug Wallmenroth den Grundschutz. Die Wallmenrother rückten dann auch noch aus: Es war Brandgeruch im Bereich des Molzberges gemeldet worden. Weil es eigentlich Einsatzgebiet der Feuerwehr Kirchen ist, wurde der Kirchener Wehrleiter Ralf Rötter hinzugezogen, berichtete Brato. Mit der Rosenheimer Drohne wurde der Molzberg abgeflogen. Es wurde dabei nichts ausgemacht, sodass nach der Kontrolle alle wieder abrücken konnten. (tt)
Quelle: AK-Kurier vom 17.08.2022